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Kloster Maria Laach

Das Kloster Maria Laach ist eine Benediktinerabtei, die am
südwestlichen Ufer des Laacher Sees in der Vulkaneifel liegt. Es
wurde im Jahr 1093 von Pfalzgraf Heinrich II. von Laach gegründet
und ist bis heute ein Ort des Gebets, der Arbeit und der Kultur.
Abtei mit wechselvoller Geschichte
Die Geschichte des
Klosters Maria Laach begann mit einer Schenkung des Pfalzgrafen
Heinrich II. von Laach, der dem Erzbischof von Trier ein großes
Gebiet am Laacher See überließ, um dort ein Kloster zu errichten.
Die Mönche kamen aus dem Kloster Affligem in Belgien und begannen
mit dem Bau der Kirche, die 1156 geweiht wurde. Das Kloster
entwickelte sich zu einem geistlichen und kulturellen Zentrum, das
viele berühmte Persönlichkeiten wie Hildegard von Bingen, Albertus
Magnus oder Thomas von Aquin beherbergte oder beeinflusste.
Im Laufe der
Jahrhunderte erlebte das Kloster einige schwierige Zeiten, wie die
Zerstörung durch einen Brand im 13. Jahrhundert, die Plünderung
durch die Schweden im 17. Jahrhundert und die Säkularisation im
frühen 19. Jahrhundert, die zur Auflösung des Klosters führte.
Erst 1892 wurde das Kloster von Benediktinern aus dem Kloster Beuron
wiederbesiedelt. Heute leben etwa 30 Mönche in Maria Laach, die sich
nach der Regel des heiligen Benedikt von „ora et labora“
(bete und arbeite) richten.
Romanische Klosterkirche: Herzstück der Anlage
Die Klosterkirche ist das Herzstück der Anlage und gilt als ein
Meisterwerk der romanischen Architektur. Sie hat eine Länge von 74
Metern, eine Breite von 40 Metern und eine Höhe von 27 Metern. Das
Gotteshaus wurde aus Basaltsteinen erbaut und hat sechs Türme,
die ihr ein markantes Aussehen verleihen. Die Kirche hat einen
kreuzförmigen Grundriss mit einem Querhaus, einem Chor und einer
halbrunden Apsis. Das Langhaus hat drei Schiffe, die durch Rundbögen
getrennt sind. Der Innenraum der Kirche ist reich an Kunstwerken,
die verschiedene Stile und Epochen repräsentieren. Zu den Highlights
gehören der Lettner aus dem 13. Jahrhundert, der den Chor vom
Langhaus abtrennt, der Hochaltar aus dem 15. Jahrhundert, der
mit Reliefs aus Alabaster geschmückt ist und die Kanzel aus dem 16.
Jahrhundert, die mit Schnitzereien aus Eichenholz verziert ist.
Paradies, Refektorium und Gästehaus
Neben der Kirche gibt es noch weitere Gebäude, die zum Kloster
gehören, wie das Paradies, eine Vorhalle mit Arkaden aus dem 13.
Jahrhundert, die den Eingang zur Kirche bildet. Es handelt sich um
das einzige erhaltene Atrium-Paradies nördlich der Alpen. In
der Mitte des Innenhofes befindet sich ein kleiner Garten, dessen
Herzstück der 1928 gebaute Löwenbrunnen ist. Darüber hinaus
gehören zum Klosterkomplex das Abteigebäude, das die Wohn- und
Arbeitsräume der Mönche beherbergt, das Refektorium, der
Speisesaal des Klosters und das Gästehaus. Letzteres bietet
Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher. Im Museum wird die
Geschichte und Kultur des Klosters dokumentiert.
Klosterbetriebe der Abtei
Die Mönche des Klosters Maria Laach betreiben verschiedene
Klosterbetriebe, die sowohl der Versorgung des Klosters als auch der
Erhaltung des kulturellen Erbes dienen. Die Bildhauerei wurde
1922 von Bruder Athanasius Bierbaum gegründet und ist auf die
Herstellung von sakralen Kunstwerken aus Holz, Stein und Bronze
spezialisiert. In der Keramikmanufaktur, die 1924 von Bruder
Theodor Bogler gegründet wurde, wird Gebrauchs- und Zierkeramik
aus Ton hergestellt. Die Kunstschmiede wurde 1930 von
Bruder Radbod Commandeur gegründet und ist auf die Herstellung von
Metallarbeiten aus Eisen, Kupfer oder Messing spezialisiert. Ein Jahr
später wurde die Klostergärtnerei eröffnet, die sich auf
die Zucht von Pflanzen und Blumen aus verschiedenen Regionen der Welt
spezialisiert hat.
Kloster Maria Laach: Nahe am Vulkan erbaut
Das Kloster Maria Laach ist von vielen Hotels an der Mosel nach kurzer Zeit erreicht. Einen Besuch der Abtei können Sie mit einer Ruderpartie auf dem Laacher See verbinden, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters befindet. Der See ist jedoch nicht nur ein idyllischer Ort zum Relaxen, sondern ein aus geologischer Sicht spannendes Forschungsgebiet. Das nahezu kreisrunde Gewässer ist das Ergebnis eines gewaltigen Vulkanausbruchs, der vor rund 13.000 Jahren stattfand. Der Laacher Vulkan war einer der größten und explosivsten Vulkane in Europa, der mit seiner letzten Eruption Asche und Lava über weite Teile des Kontinents schleuderte. Nach dem Ausbruch stürzte die leere Magmakammer ein und bildete eine große Senke, die sich mit Wasser füllte. So entstand der Laacher See, der eine Fläche von 3,3 km², eine Tiefe von 51 m und einen Umfang von 7,3 km hat.